Wechsel im Leben

 

 

Peter hat einen Volltreffer gelandet. Er hat einen Erfolg gehabt, wie noch nie. Darauf ist er mächtig stolz.

 

Mia geht es schlecht. Sie hat das Gefühl, nicht mehr vorwärts zu kommen. Sie versinkt in brütende Traurigkeit.

 

Sophie hat das alles mitbekommen. Sie sagt den beiden: Ihr solltet euch ganz anders verhalten! Peter, Du hast doch all das geschenkt bekommen, Deine Kraft, Deine Fähigkeiten, die günstigen Umstände, möchtest Du dafür nicht Gott danken? Was machst Du, wenn der Wind umschlägt? Mia, Du weißt doch aus Erfahrung, dass es nach einer schlechten Zeit wieder besser wird. Warum gibst Du so schnell auf?

 

Marcel ist ein Schriftgelehrter. Er trägt ein Gedicht von Goethe vor, das aus dem Westöstlichen Divan stammt:

 

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:

Die Luft einziehn, sich ihrer entladen.

Jenes bedrängt, dieses erfrischt;

So wunderbar ist das Leben gemischt.

Du danke Gott, wenn er dich preßt,

Und dank’ ihm, wenn er dich wieder entläßt.

 

Peter fällt gleich über ihn her: Das ist ein völlig veraltetes Gottesbild! Gott ist barmherzig, wie kann er dann Böses senden? Mia gibt zu bedenken, dass Gott auch gerecht ist. Peter braust auf: Wie kann er dann Unschuldige leiden lassen? Sophie weist darauf hin, dass es auch erlösendes und stellvertretendes Leiden gibt. Sie fügt hinzu, dass Mia durch ihr Aufbegehren und Hadern nichts gewinnt, ganz im Gegenteil, es geht ihr immer schlechter.

 

Marcel weist auf Hiob hin. Der sagte, als er in einer arg bedrängten Lage war:

 

Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen, der Name des Herrn sei gelobt.

Nehmen wir das Gute von Gott an, sollten wir nicht auch das Böse annehmen?

 

(Hiob 1,21; 2,10).

 

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