Reminiszenzen

 

„Mein lieber junger Freund!

Du willst Missionar werden. Du hast gebetet und hast Dich geprüft, ob es wirklich Dein Beruf ist. Du hast Dich mit Deinen Eltern und auch mit Deinem Seelsorger deswegen beraten. Du glaubst, daß der Heiland auch Dich ruft: Komm, folge mir nach – zur Mitarbeit an dem herrlichen Werke der Heidenmission.

So nehme ich Dich hiermit auf Deine Bitten hin nach näherer Prüfung Deines Berufes als Missionsschüler für das Missionshaus St. Michael, Steyl/Holland auf.“ (P. Huch, Provinzial, Anfang des Aufnahmebriefes, 25. Januar 1958).

 

Sich nach mehr als sechzig Jahren an längst Vergangenes erinnern, schließt Verschiebungen, Ungenauigkeiten, Verklärungen oder Verfinsterungen ein. Aufzeichnungen liegen vor, die einiges schärfer und deutlicher darstellen als es der bloßen Erinnerung möglich ist. Durch das Niederschreiben löst sich manches Quälende. Erkenntnis eigenen Versagens und Versöhnung werden möglich.

 

Die Wäschenummer

Jeder, der in Steyl eintrat, erhielt eine Wäschenummer, da unsere Wäsche in der dortigen Großwäscherei gewaschen wurde. Diese Wäschenummer begann mit dem Buchstaben N für die Norddeutsche Provinz der Steyler Missionare. Meine Nummer war N 47. Wer bei den Steylern blieb, hatte sein Leben lang die gleiche Wäschenummer. Auch wenn er in Neuguinea oder Argentinien war, konnten seine Wäschestücke stets fehlerfrei identifiziert werden.

 

Das Familienfest

Es fand jedes Jahr vor den Sommerferien statt. Der Leitgedanke war, daß wir ja alle eine einzige Familie seien, und eine Familie feiert eben ab und zu. Allerdings waren soziale Unterschiede in den Konstitutionen festgeschrieben (Constitutiones Societatis Verbi Divini ad usum nostrorum tantum, Konstitutionen der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, nur zum Gebrauch der Unsrigen, stand auf der zweiten Seite). Es war nicht erlaubt, vom Stande der Laienbrüder in den der Kleriker überzuwechseln (Transitus a statu fratrum laicorum ad statum clericorum non conceditur). Hier wurde nämlich bestimmt:

„Die Rangfolge (ordo præcedentiæ), die innerhalb unserer Gesellschaft zu wahren ist, lautet wie folgt:

1.     Der Generalsuperior. [Bischöfe, die aus der Gesellschaft hervorgingen, mußten die Gesellschaft verlassen. Sie hätten ansonsten rangmäßig höher als der Generalsuperior gestanden.]

2.     Der Assistent und andere Berater des Generalsuperiors.

3.     Die ehemaligen Generalsuperioren.

4.     Der Stellvertreter, Verwalter (Œconomus) und Sekretär des Generalsuperiors.

5.     Die Provinziale und Regionalsuperioren.

6.     Die Provinzial- und Regionalräte.

7.     Die örtlichen Oberen.

8.     Die Novizenmeister.

9.     Die örtlichen Räte.

10. Die Priester und Kleriker in Gelübden nach dem Vorrang der Profeß, der von der ersten Gelübdeablegung an gezählt/berechnet wird.

11. Die Klerikernovizen.

12. Die Laienbrüder in Gelübden nach dem Vorrang der Profeß.

13. Die Novizen und Postulanten (die um Aufnahme bitten) der Laienbrüder.“ (Constitutiones Societatis Verbi Divini, Vatikan 1944; Vatikan, 1948; Steyl 1957; Constitutiones Societatis Verbi Divini 1898-1948, auf Geheiß des Generalsuperiors herausgegeben von P. Fritz Bornemann SVD, Fontes historici Societatis Verbi Divini, Band 2, Rom 1967, 400f).

Der älteste Bruder war dem jüngsten Pater gemäß der Rangfolge unterstellt, vermerkten die Konstitutionen ausdrücklich. In der Praxis sah das so aus, daß die Patres abends ihre Schuhe vor die Türe stellten und wer, frage ich, hatte sie zu putzen? „Wir sind Schuhputzer der Patres“, sagte mir einmal ein Bruder verbittert. Der jüngste Pater erhielt eine Reinigung seines Zimmers durch einen Bruder, während der älteste Bruder selbst zusehen mußte. Nun, wer hätte sein Zimmer auch putzen sollen?

Doch diese gesellschaftlichen Unterschiede interessierten beim Familienfest nicht. (Im übrigen ist dies heute völlig anders.) Es gab Amstel-Bier (Amstel ist der Fluß, der durch Amsterdam, Amstelredam, fließt), aber auch selbstgebrautes. Die Jüngeren erhielten Limonade, die ebenfalls selbstgefertigt war.

Die Brüder hatten Stände aufgebaut:

o   Unvergeßlich ist die Elektrisiermaschine. Mit einer Metallangel, deren Handgriffe unter umso höherer Stromspannung standen, je tiefer man kam, um „Fische“ zu angeln – ein kribbeliges Vergnügen.

o   Ballwerfen auf Photographien prominenter Patres: Rektor P. Erich, Präfekt P. Günter, Studiendirektor P. Josef N., Unterpräfekt P. Hermann S., Brüdernovizenmeister/Kandidatenmeister P. Josef K. Hier konnte „Luft abgelassen werden“.

o   Hau den Lukas: Mit einem Vorschlaghammer wurde auf einen gepolsterten Hebel geschlagen und an einer Stange flog ein Gewicht in die Höhe. Auf einer Skala wurde die Stärke des Schlages angezeigt: Fliegengewicht bis Schwergewicht. P. Hermann B., unser Griechischlehrer, war in dieser Kunst ungeschlagener Meister. Oben an der Skala war ein Knallkörper angebracht, der explodierte, wenn das Gewicht an ihn anschlug. Bruder Gabriel erreichte zwar die Spitze, doch zu seinem größten Verdruß versagte der Knallkörper! Bruder Gabriel war der Chef der Klosterfeuerwehr. Er pflegte zu fragen: „Wo ist der Brand?“

o   Dosenwerfen: Ausgediente Konservendosen wurden zu Pyramiden geschichtet. Wer in einem einzigen Wurf alle Dosen einer Pyramide abräumte, hatte gewonnen.

o   Nageln: In dicke Latten waren Drahtnägel locker eingeschlagen. Wer einige Nägel mit einem einzigen Hammerschlag in die Latte trieb, hatte gewonnen.

o   Am Schießstand konnten mit einem Luftgewehr kleine Tonröhrchen getroffen werden. In ihnen stand eine künstliche Blume oder sonstiger Nippes.

o   An den einzelnen Ständen gab es als Gewinne für die Jüngeren Süßigkeiten und für die anderen Dinge, die über waren, nützlich oder nutzlos.

 

Steyl war das Mekka der ehemaligen Chinamissionare. Sie hatten ein Rezept mitgebracht: Weiße Mäuse oder Potsticker Dumplings. An einem besonderen Stand konnten sie verzehrt werden.

 

Bāozi

Bāo – einwickeln; Tasche. Bāozi sind Teigtäschchen, Maultaschen.
100 g Mehl mit 100 ml heißem Wasser vermengen; dabei 150 ml kaltes Wasser nach Bedarf hinzugeben und alles sorgfältig glätten, bis ein handtrockener Teig entstanden ist. Diesen einige Minuten lang gut kneten, bis er weich und geschmeidig ist. Anschließend mit einem feuchten Tuch abdecken und zwanzig Minuten lang ruhen lassen.
Währenddessen 250 g Gehacktes, 100 g feingehackten Chinakohl, einen Teelöffel feingehackten frischen Ingwer, einen Eßlöffel Reiswein, einen halben Teelöffel Salz, einen Eßlöffel feingehackter Frühlingszwiebeln, einen Teelöffel Sesamöl, einen Teelöffel Zucker und einen Eßlöffel Hühnerbrühe gründlich miteinander zu einer lockeren Paste verrühren.
Den Teig fünf Minuten lang durchkneten, ihn dabei eventuell mit mehr Mehl einstäuben, bis er nicht mehr klebt, ihn zu einer Rolle von zwanzig cm Länge und drei cm Durchmesser formen und in sechzehn Abschnitte unterteilen. Diese dann jeweils zu kleinen, handtellergroßen Fladen ausrollen und auf ein Blech legen. Jeden Fladen mit einem Teelöffel der Paste belegen und zu einer Tasche falten.
Drei l Wasser erhitzen und die Taschen auf einem Rost oder Tuch im Dampf bei geschlossenem Deckel garen, bis der Teig weich ist.
Die Taschen werden vor dem Verzehr jeweils in eine Mischung aus Reisessig, Tabasco und heller Sojasauce eingestippt.

 

Das Familienfest fand vor den Gebäulichkeiten des ehemaligen Generalates statt. Die Leitung der Gesellschaft war nach Nemi gezogen, deshalb war jetzt hier das Brüdernoviziat untergebracht, dessen Leiter, P. Josef K., ein großer Freund von Franz-Josef Strauß war. Seine einzige Sorge bestand darin, daß Strauß langsam müde geworden war, ehe er Kanzler geworden wäre.

Als Beispiel teile ich die Festfolge des Familienfestes am 18. Juli 1961 in Steyl mit:

Am Vortage waren die Bundesjugendspiele Sommer 1961des St.-Michaelgymnasiums. Um 19.30 Uhr wurde das besinnliche Spiel aus unserer Zeit von Hubert Haßlinger aufgeführt: Die Zwölf-Apostel-Schiffe.

Am Festtage war um 6.45 Uhr die Gemeinschaftsmesse der Kommunität in der Oberkirche. Um 8.30 Uhr erfolgte die Ehrung der Sieger in den Bundesjugendspielen und die Verleihung des Ehrenpokals. Um 9.00 Uhr spielten die Brüdermannschaft gegen die Schülermannschaft Fußball. Um 11.00 Uhr waren fröhliche Wettkämpfe der Kleinen. Um 12.00 Uhr gab es das Mittagessen.
Um 13.30 Uhr begann der traditionelle Jahrmarkt auf der Festwiese. Um 15.30 Uhr: „Spießbraten, Würstchen, Waffelbude, Steyler Keller-Bräu und andere Gerüchte.“ 16.45 Uhr Kabarett und Varieté auf der Freilichtbühne. 18.00 Uhr Abendessen in den Speisesälen.
19.00 Uhr Ali Baba und die 40 Räuber, Lustspiel mit vielen Liedern von Ulrich Kabitz, in der Aula.

 

Die Botanik

Wer zweimal den Botanischen Garten besichtigt hatte, bekam ein Beet. Ich hatte die Alpenpflanzen zu pflegen. Ich jätete Unkraut und goß die Pflanzen, wenn es wenig regnete. Viel Lust hatte ich nicht dazu, weil mein Vater Gärtner war und ich zuhause häufig zu dementsprechenden Aufgaben herangezogen worden war. Jetzt ging das schon wieder los! Es gab einen Raum mit Gartengeräten und Pflanzenschutzmitteln (E 605). In einem Gewächshaus gediehen Kakteen und die berühmte Königin der Nacht, die nur einmal im Jahr und nur in einer einzigen Nacht blühte. Die ständigen Mitarbeiter beobachteten dieses freudige Ereignis und machten Photographien. Ich durfte dabei nicht zugegen sein; ein entsprechender Wunsch meinerseits wurde negativ beschieden.

 

Apostolatszimmer

Es gab ein Briefmarkenzimmer. Hier arbeiteten die Mitglieder des Briefmarkenapostolates. Von Briefen und Karten wurden die Briefmarken mit Wasser abgelöst, getrocknet und mit Pinzetten in Briefmarkenalben eingeordnet. Häufig vorkommende Briefmarken wurden als Kiloware verkauft. Kataloge belehrten über den Wert seltener Marken. Der Erlös diente der Unterstützung der Mission.

Im Rosenkranzzimmer wurden verschiedenfarbige Perlen an einem Draht aufgereiht und mit Schlaufen befestigt, die mit einer Rosenkranzzange gebogen wurden. Die Rosenkränze wurden zugunsten der Mission verkauft oder an Missionare verschenkt.

Das Biologikum hatte verschiedene Funktionen: Hier konnten Photographien entwickelt werden. Es gab ein Mikroskop und diverse Chemikalien. Deshalb roch es eigenartig; daher wurde dieser Raum „Miefikum“ genannt. Ich war gerne hier, denn es gab eine zuverlässige Verdunkelung, und es war möglich, nachts hier einen Freiraum zu haben.

Im Englischunterricht hatten wir eine Erzählung über das alltägliche Leben in einem britischen Internat gelesen. Der Schüler Robert sagte: „Je mehr du an Clubs teilnimmst, desto weniger Zeit hast du.“

 

Der Vestatempel

Neben den Sportplätzen des Nordbaus, an der äußersten Ecke, an welcher Klostermauer und Maasmauer aneinanderstießen, befand sich die Müllverbrennung. Wegen des Heiligen Feuers, das die Vestalinnen hüten mußten, nannten wir diesen Ort „Vestatempel“. Allerdings roch es hier nicht besonders gut. Am Freitag wurde der volle Papierkorb (das war ein großer, selbstgetischlerter Holzbehälter) hier ausgelehrt. Von wem? Offiziell vom Studiersaalsenior und seinem Vize, aber meist von Leuten, die nicht Nein sagen konnten. Der Papierkorb war groß und so schwer, daß er von zwei Personen getragen werden mußte. Wurde der Müll angezündet, flohen die Ratten, die hier lebten.
Dieses Habitat und der Gestank schreckten uns aber nicht ab. Wenn am Sonntag alle Gartentore verschlossen waren, schlüpften wir hier durch; denn die äußere Mauer hatte hier ein stets offenes Tor, durch das unverbrannte Reste abgefahren wurden. Wir kletterten durch die quadratische Öffnung, sprangen auf den Müll und gingen durch das Tor hinein in die Maaswiesen (de uiterwaard – das Deichvorland).

 

Die Küche

Hier gab es beeindruckende Küchenherde, große Pfannen, gewaltige Kochtöpfe, riesige Vorratskammern und Kühlräume. Kochlöffel und Spieße hatten außergewöhnliche Ausmaße.

Zwei Brüder wechselten jeweils nach einigen Jahren nach St. Josef Geilenkirchen und zurück nach St. Michael Steyl. Der eine hieß Anselmus, der andere Avitus. Bedeutet das nicht „geizig“? Nein, das wäre avidus; es bedeutet vielmehr „großväterlich“. Der Grund für diesen Wechsel lag in ihren persönlichen Vorlieben. Der eine konnte Festtage verzaubern, ließ uns aber werktags glatt verhungern; der andere machte noch aus dem miesesten Werktag etwas, aber an Festtagen hatte er sich bereits verausgabt und wir blickten ins Leere.

Wir Zöglinge, so hieß es auf einer schwarzen Tafel in der Küche, welche die jeweilige Anzahl der Patres, Brüder und Schüler angab, hatten die Aufgabe, am Sonntagabend in der Küche Geschirr zu spülen. Da stand eine halbe Flasche Amstelbier, die im Speisesaal der Brüder übriggeblieben war, jemand trank sie aus und wurde am nächsten Tag nicht mehr gesehen. Er war geflogen, wie es hieß. Wer dieses consilium bonum (den guten Rat) erhalten hatte, freiwillig wegzugehen, ehe Gewalt angewandt wurde, durfte mit niemandem mehr sprechen und auch wir durften mit ihm nicht mehr reden. Damnatio memoriæ, Verdammung des Andenkens war das. So kam es, daß ich den Grund, warum jemand gehen mußte, manchmal erst nach Jahrzehnten erfuhr.

 

Autarkie

Wäre Steyl belagert worden, hätte es lange standhalten können; denn es war ein Selbstversorger, wie jedes Kloster: Die Wasserzufuhr war gesichert: Es gab ein Pumpwerk und eine Kläranlage. Um den notwendigen Druck in den Wasserleitungen zu gewährleisten, wurde ein großer Wasservorrat im Wasserturm gespeichert, den wir wegen seiner Form Die Handgranate nannten. Oben war eine Funkstation des niederländischen Militärs. In einem gewaltigen Generator wurde Strom erzeugt. Hochöfen sorgten für Wärme in der kalten Jahreszeit. Wer durch die verdunkelten Scheiben dieser Anlage in die züngelnden Flammen schaute, meinte, einen Blick in die Hölle getan zu haben. In der Nähe war ein Trinkbrunnen. Sportliche Jungen tranken nach einem anstrengenden Fußballspiel nicht Wasser, sondern spülten nur den Mund aus. Das war Askese. Aus heutiger Sicht wäre es gut gewesen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Daneben hing ein Eselsbarometer: War der Schweif des Esels naß, deutete dies auf unbeständiges Wetter.

Es gab eine ordenseigene Landwirtschaft in Belfeld, die Zuckerrüben und Kartoffeln anbaute und Schweine hielt. In den Pfingstferien hatten wir die Rüben zu vereinzeln, da es noch keine Einkornsämaschine gab. Mir kamen die Furchen unendlich lang vor. Wenn ich ermüdete, half mir Johannes, der die Landwirtschaft von früh auf kannte. In den Herbstferien (Kartoffelferien) ernteten wir Kartoffeln. In den Pausen erhielten wir Kornkaffee und Marmeladeschnitten ohne Butter. Alles mundete hervorragend, da wir an der frischen Luft und mit ungewohnter Arbeit recht hungrig geworden waren.
Den neu geworfenen Ferkeln wurden mit einer Zange die Zähne abgekniffen, damit sie nicht die Zitzen der Muttersau verletzten. Da dieser Eingriff Entzündungen hervorrufen kann, werden heute nur noch die Zahnspitzen abgeschliffen.

In Steyl waren eine Bäckerei, Konditorei, Metzgerei, Schneiderei, Elektro-, Kraftfahrzeug- und Schlosserwerkstatt, Schreinerei, Schusterei, Schnitzerei und Polychromie, in der Heiligenfiguren farbig gefaßt wurden. Bruder Hugo, genannt Polykrolli, weil er als Polychrom (Vielfarbenmaler) tätig war, schuf auch eine Gipsmadonna, die, entgegen der Nazarenertradition, einen ausgeprägten Busen hatte. Er malte dieser Figur einen schwarzgoldenen Umhang und schenkte sie mir.

In St. Gregor, in dessen Erdgeschoß sich früher das Domizil des Gründers Arnold Janssen befand, war ein Krankenstock und Pflegeheim, ebenso eine Diätküche. In einem besonderen Raum behandelte ein Bruder Zahnleiden.

Vom 21. November 1944 bis zum 1. März 1945 war Steyl besetzt. Niederländische Familien suchten Zuflucht in den ausgedehnten Klosterkellern. Die Besatzer hatten die großen Lebensmittelvorräte beschlagnahmt. Da sie jedoch nicht über eine präzise Ortskenntnis verfügten, gelang es den Steylern, ihr eigenes Überleben und das ihrer Schutzbefohlenen zu sichern.

 

Der Fußballplatz

Fußballspielen war essentiell für die allermeisten. Noch nach vielen Jahrzehnten wurden dementsprechende Photographien begeistert angeschaut und kontrovers diskutiert. Wer wie ich von Geburt an eine Sehschwäche hatte, konnte zu diesem Klub keinen Zugang finden und war zu einem Einzelgängerdasein verurteilt.
Der Fußballplatz war uneben und erschien fast so breit wie lang. Dies war gegenüber auswärtigen Mannschaften ein klarer Heimvorteil; sie liefen und liefen, konnten aber nur wenig Tore schießen. Die Unsrigen kannten alle Löcher im Boden, während Ortsfremde manchmal stolperten.
Gespielt wurde gegen die Schüler aus Simpelveld (Damian-Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu) und gegen die niederländischen Steyler aus Deurne, St. Willibrord; dieses Haus verließen in der Folgezeit viele Patres. 1963 allerdings verlor unsere Schülermannschaft gegen die der Franziskaner aus Vlodrop. Hochmut kommt vor dem Fall! (Spr 16,18).

 

Das Schwimmbad

Dies war ein Sehnsuchtsort für uns Kinder! Mein Arzt stellte mir ein Attest aus, daß ich wegen meiner Rückgratverkrümmung täglich schwimmen sollte. Das war herrlich! Ich machte den Rettungsschwimmer und in Geldern den Leistungsschein.

Anfangs gab es keine Duschvorhänge. Wir sollten „in die Badehose hineinwaschen“, um uns nicht zu entblößen. Wir durften unseren eigenen Körper beim Waschen nicht anschauen.

 

Die Beichte

Gebeichtet wurde am Freitagnachmittag in der Unterkirche. Die Wahl des Beichtvaters war frei. Wenn ein fremder (auswärtiger) Beichtvater zugegen war, wurde er der Diskretion wegen bevorzugt, obwohl auch er die Pflicht hatte, bei groben Verstößen gegen die Hausordnung oder den moralischen Kodex den Pönitenten zu drängen, sich dem Präfekten zu offenbaren. Die Folgen lagen auf der Hand.
Gebeichtet wurden die läßlichen Sünden Naschhaftigkeit und Notlügen, aber der Nachdruck lag auf den Vergehen in sexto (im Sechsten Gebot), die immer materia gravis (eine schwere Verfehlung) und damit Todsünde waren. Wer keine innere Einwilligung gegeben hatte, erhielt mildernde Umstände. Was im Schlaf oder Halbschlaf geschah, war keine Sünde. Gefragt wurde immer: „Allein oder mit anderen?“. Wer mit anderen gesündigt hatte, mußte das Haus verlassen.
Wer in der Heiligen Messe kommunizieren wollte, um nicht durch Abwesenheit aufzufallen, ging morgens zum Beichtvater. Der sagte anschließend: „Ich halte Dich fest!“ und packte mit erstaunlicher Kraft den Arm des Pönitenten. Er war am 14. Januar 1885 geboren worden und starb am 1. Dezember 1967. Er pflegte zu sagen: Ad maiorem natus sum! (Ich bin zu Größerem geboren. – Dieser Ausspruch Nikolausʼ von Kues wurde von Stanislaus Kostka aufgegriffen).

 

Die Musik

Jeder Schüler sollte ein Musikinstrument erlernen. Bei dieser Vorschrift wurde an die Mission gedacht, in der Musikalität von Vorteil ist. Manche wählten ein Streichinstrument wie Violine, Bratsche, Cello oder Kontrabaß, andere ein Blasinstrument wie Trompete, Posaune, Tuba, Waldhorn, Oboe, Englischhorn, Klarinette oder Querflöte. Wer Fortschritte machte, spielte im Schulorchester. Viele wählten das Klavier.
Es gab bald auch eine Jazzband, deren Mitglieder Banjo, Gitarre, Schlagzeug, Trompete oder Klavier spielten. In dieser Zeit kamen die sogenannten Jazzmessen auf, die wahre Stürme der Begeisterung hervorriefen. Zum Beispiel:

o   „Brüder, ruft in Freude, ja, der Herr ist da“ (Hans Georg Boßhammer nach dem Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“, deutscher Text von Lutz Hoffmann, Karl Norres, Franz Mausberg und Leo Schuhen, 1964).

o   „O Herr, wir rufen alle zu Dir, sieh unsre Not und hilf uns“, Hans Georg Boßhammer nach dem Spiritual „Nobody knows the trouble Iʼve seen“, deutscher Text von Lutz Hoffmann, Karl Norres und Leo Schuhen, 1966.

Natürlich waren die Jazzmessen, wie alles Neue, umstritten, aber wir setzten uns durch. In Deutschland waren zu dieser Zeit die Jazzmessen noch nicht anerkannt, aber wir lebten ja in den liberalen Niederlanden.
Ich wollte das Orgelspiel erlernen. Das ging aber nicht ohne weiteres. Ich mußte zuerst Harmonium spielen, wobei es auf das Legatospiel ankam, dann Pedalharmonium, dann Klavier und erst nach diesen diversen Initiationen durfte ich mich der Königin der Musikinstrumente zuwenden. Ich liebte Bach, spielte aber auch gerne Mendelssohn und Reger. Mich faszinierten die Klangfarben der Register und die Möglichkeit, auf verschiedenen Manualen und auf dem Pedal zu spielen. Am meisten gefielen mir Trios, bei denen unterschiedliche Abtönungen möglich waren.
Vorgespielt wurde in der Aula. Hier zeigte sich bald, daß es wahre Künstler unter uns gab, zu denen ich allerdings nicht gehörte.
Im Chor wurde spätromantische Musik gesungen. Unter der Leitung von Opa Wilhelm wurde die Messe in F-Dur zu Ehren unserer Lieben Frau von Lourdes von Max Filke (1855-1911) gesungen (op. 87). Ich konnte sie bald auswendig. Zur Abwechslung sangen wir die Herz-Jesu-Messe von Johann Gustav Eduard Stehle (1839-1915). Als wir für eine Schallplattenaufnahme „Ave maris stella“ singen sollten, mußte der Tonmeister den Chor dirigieren, weil unser Mann das nicht hinbekam. (Exsultemus Domino, Mödling 1957, 252. Die Herkunft dieser Melodie ist unbekannt.) Mächtig stolz war ich, als unser Chor zur Entsendungsfeier der Missionare in Sankt Augustin singen durfte (1961). Dieser Dirigent konnte etwas!
Jährlich sangen wir zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in IJsselsteijn. Der Konsul reiste aus Maastricht an und sprach; das Glockenspiel erklang. Hier waren 31.598 Menschen bestattet.

Pater Engelbert leitete den Steyler Schülerchor
am Volkstrauertag 1960 in IJsselsteijn.

Der Höhepunkt des Sängerlebens war das jährliche Cäcilienfest. Es gab Instrumentalmusik und Chorgesang, aber vor allem Kakao und Kuchen!

 

Das Theater

In eine andere Rolle zu schlüpfen, war äußerst anziehend. In den verschiedenen Theaterstücken konnten Lebenswelten dargestellt werden, die uns im Kloster ansonsten ferngelegen hätten. Die Proben eröffneten Freiräume im ansonsten streng reglementierten Internatsleben. Das Gedächtnis wurde geschult und künstlerische Fähigkeiten konnten sich entfalten.
Ein niederländischer Maskenbildner versah uns sachkundig mit einem entsprechenden Make up. In der Requisitenkammer gab es zahlreiche phantastische Gewänder, Ansonsten waren Requisiten rar; das Bühnenbild war meistens nüchtern.
Effekte wurden erzeugt: Gewehrsalven entstanden, indem mit Latten auf Tische geschlagen wurde. Ein großer Staubsauger erzeugte ein sturmähnliches Geräusch. Regen wurde mit rollenden Erbsen auf einem Sieb nachgeahmt. Um einen Hauseinsturz lautlich zu simulieren, wurde eine Streichholzschachtel in der Faust zerdrückt. Da wir all diese Geräusche auf Tonband aufnahmen, wirkten sie recht ähnlich. Das gewaltige Gewicht, das der Gaukler im Flüssigen Gold stemmen mußte, war nur aus seiner gespielten großen Anstrengung zu erahnen; In Wirklichkeit war es federleicht.
Im Philemon von Bidermann spielte ich den finsteren Kerkermeister. In diesem Stück gab es eine Szene, in der Käse gegessen wurde. Da ich längere Zeit hinter der Bühne auf meinen Einsatz warten mußte, hatte ich natürlich Zugang zu dieser Leckerei.
Im Philoktet von Sophokles in der Bearbeitung durch Bernt von Heiseler war ich Mitglied des Chores:

„Hier auf der menschenvergessenen Insel / Wird mir das Herz vor Freuden weit! / Hier, wie der Wässer schwaches Gerinnsel, / Silbern, lautlos verrinnt die Zeit. / Haltet sie nicht! sie möge verrinnen! / Da unser Schiff hier Anker warf, / Hier will ich bleiben und alles gewinnen, / Was ich zu glücklichem Leben bedarf.

Wohl erkenn ich es: diese Wälder / Haben noch nimmer die Axt gesehn, / Hier sind keine gepflügten Felder / Und kein morgenlich Hahnenkrähn; / Hier ist wider den Sturz der Wolken / Weder Mauer noch Bach gebaut, / Hier wird keine Herde gemolken / Und dem Boden kein Korn vertraut.

Aber das alles, ich kann es mir schaffen / Mit meiner Kraft, mit geduldigem Fleiß, / Hier bedarf ich nicht meiner Waffen, / Hier ist ein andrer, schönerer Preis! / Möge die Burg von Troja bezwingen, / Wem der blutige Krieg gefällt. / Ich will ein friedliches Werk vollbringen / Hier auf der Insel, fern von der Welt.

Denn zu früh, in kindlichen Jahren, / Tauchten sie mich in die tödliche Schlacht. / Meine Jugend hat viel erfahren, / Was die Erfahrenen schaudern macht. / Scharen, die schön im Erze blinken, / Sah ich fallen, vom Tode gemäht, / Wie die Halme sinken und sinken, / Wenn im Korn die Sense geht.

(Indem der Chor im Halbkreis den Neoptolemos umringt)

Hier, auf der schicksallosen Insel / Laß uns vergessen den Krieg, das Leid! / Hier, wie der Wässer schwaches Gerinnsel, / Silbern, lautlos verrinnt die Zeit. / Halte sie nicht! Sie möge verrinnen! / Da unser Schiff hier Anker warf, / Hier laß uns bleiben und alles gewinnen, / Was ich zu glücklichem Leben bedarf.“ (Sophokles / Bernt von Heiseler, Philoktet, Berlin 1952, 18f).

Die allermeisten Theaterstücke entstammten der Reihe: Bärenreiter Laienspiele, die von 1947-1955 von Rudolf Mirbt (1896-1974) betreut wurde und in dieser Zeit 278 Hefte veröffentlichte. Diese Reihe wurde mit dem Band 414 bis 1969 fortgesetzt.

 

Schauspielen

Die Fähigkeiten, die beim Theaterspielen erworben wurden, waren nützlich. Im Haus herrschte ein rigides Regime; da duckte sich, wer es eben konnte und paßte sich an. Unangepaßte wurden bald nicht mehr gesehen. Die Gefahr war dabei, daß eine Neigung zur Verstellung auch bei der späteren beruflichen Tätigkeit zum Tragen kam. Eine Erziehung, die weniger von unerreichbaren Idealen ausgeht und mehr die Realitäten des Lebens berücksichtigt, fördert die seelische Gesundheit und die Ehrlichkeit, so schien es mir.

 

Filme

Jeden Monat wurden in der Aula ein Vorfilm und ein Hauptfilm vorgeführt. Ich erinnere mich an einen Werbefilm für die Bundeswehr. „Erst die Maschine, dann der Mann“, sagte der Soldat und spritzte mit Wasser den schlammigen Panzer ab, bevor er zum Abendessen ging. Pater Hermann sagte, der Film habe alles in zu rosigen Farben gezeichnet. Er mußte es wissen; denn er war im Zweiten Weltkrieg Leutnant.
Als sich in einem Film Judas bekehrte, kamen mir die Tränen.
Wir sahen: Don Vesuvio und das Haus der Strolche; Kalle Blonquist, der Meisterdetektiv; Das doppelte Lottchen von Erich Kästner; Entscheidung vor Morgengrauen; Pünktchen und Anton; Der Herr im Haus bin ich; 714 antwortet nicht; Der Glöckner von Notre Dame; Und sie zerbrachen nicht (über den Kapuziner Abbé Pierre Grouès, 1912-2007, der die Wohltätigkeitsorganisation Emmaus gründete); Die Wildnis ruft; Heimweh nach dem Silberwald und Die zwölf Geschworenen.
Ein Film beeindruckte mich besonders. Er handelte vom schweren Leben der Bauern in China. Man sah sie bei der Feldarbeit. Kein einziges Wort wurde gesprochen.

 

Die Missionsabende

Einmal im Monat war ein Missionsabend, da zeigte jeweils ein Missionar Lichtbilder. Der Schwerpunkt lag auf Berichten aus Papua-Neuguinea, die faszinierend waren, weil dort eine Steinzeitkultur herrschte. Begeistert waren wir, als der Fliegende Bischof, Leo Clement Andrew Arkfeld (1912-1999), einen Vortrag hielt. Er galt als legendäre Figur unter den Missionaren. Er stammte aus den USA und war einer der ersten Missionare, welche die Pilotenprüfung ablegten. Es wurde in anderen Vorträgen berichtet über Indien, Japan, Formosa (Taiwan), Paraguay, Argentinien, Chile und Indonesien. Kardinal Tien erzählte über die Chinamission, die gewaltsam beendet worden war. Pater Alois Regensburger aus der Schweiz durfte rauchen, da dies in China üblich gewesen war. Dabei geriet einmal ein Papierkorb in Brand. Das Buch: „Der begeisterte Selbstmord“ erfüllte uns mit Entsetzen.
Nach einem Vortrag über die Philippinen wollte ich unbedingt dort Missionar werden.
Einen solch positiven Eindruck hatten nicht alle: „Diese Leute haben eine lächelnde Missionarsfresse“, sagte einer von uns lapidar.

 

Die Unterweisung

Samstags fand eine Unterweisung statt, in der Fastenzeit dreimal wöchentlich. Es ging vor allem darum, die eigene Berufung zu erkennen, zu pflegen und zu verwirklichen. Dieser Begriff kam so häufig vor, daß er uns schließlich zum Halse heraushing.
Pater Hermann prägte uns ein: „Ihr müßt innerlich Ja sagen zur Hausordnung! Ihr dürft nicht nur äußerlich mitlaufen.“
Einmal sagte Pater Paul: „153 Fische fingen die Jünger [Joh 21,11]. Ich weiß nicht, ob im Jahr 153 Schultage sind; aber strengt euch an, daß es ein guter Fischfang wird!“

 

Die Exerzitien

Zu Beginn des Schuljahres hatten wir dreitägige Exerzitien, Geistliche Übungen. Es kam immer ein Pater oder auch Weltpriester, den wir nicht kannten. Das garantierte eine gewisse Diskretheit. Es gab zwei Vorträge vormittags und zwei am Nachmittag.
Ein Mitschüler schrieb: „Das Privileg, während der Exerzitien Mittagschlaf halten zu dürfen, war überflüssig, da die Vorträge als solche bereits einschläfernd waren.“
Ich erinnere mich daran, daß ich unaufmerksam war, wenn theoretische Überlegungen vorgetragen wurden, aber hellwach, wenn ein konkretes Beispiel kam.
Ein Exerzitienmeister brachte uns den Unterschied zwischen unhöflichem, unanständigem und unkeuschem Tun bei.

 

Die Predigt

Nur einige wenige Worte haben sich eingeprägt, obwohl in den vielen Heiligen Messen immer wieder gepredigt wurde.
Pater Josef sagte: „Der Kairos ( καιρόϛ – die Gelegenheit) hat am Kopf vorne einen Schopf und hinten eine Glatze. Wenn er vorbeiläuft, muß man ihn beim Schopfe packen!“
Vor hohen Festtagen wurde in der Unterkirche eine Predigt gehalten. Der Prediger begann mit folgenden Worten: „Der heilige Joseph war äußerst bescheiden; daher muß eine Predigt über ihn kurz sein!“; und er predigte volle fünfundvierzig Minuten.

 

Die Druckerei

Arnold Janssen erkannte bald die Bedeutung von Druckerzeugnissen. Er gründete 1873 die Zeitschrift „Der kleine Herz-Jesu-Bote“ und 1878 „Die Heilige Stadt Gottes. Illustriertes Sonntagsblatt für das katholische Volk“, sehr bald einfach „Stadt Gottes“ genannt. Erst nach seinem Tod (1909) wurde die Kinderzeitschrift „Der Jesusknabe“ ins Leben gerufen (1921). Die Druckerei ging mit der Zeit: Es gab Hochdruck, dann Tiefdruck und schließlich digitalisierte Druckverfahren. Im Jahre 2004 wurde die Druckerei geschlossen.

 

Die Förderer

Sie trugen ehrenamtlich die Stadt Gottes aus und versuchten, neue Abonnenten zu werben. Das war ein hartes Brot, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. „Wir haben genügend Zeitschriften“, „Wir lesen nichts“ und „Wir haben für so etwas kein Geld“ waren häufige Antworten. Für die Förderer wurden Nachmittage mit Informationen und Bewirtung in der Aula gestaltet. Nach einem Vortrag vor Förderern sagte ein Missionar laut in das Mikrophon: „Ich habe doch gar nichts von Geld gesagt!“ Flugs kehrten diejenigen, die sich bereits zum Gehen aufgemacht hatten, wieder um und drückten ihm pflichtschuldigst eine Spende in die Hand.

 

Die Ausbildung zum Missionar

Während in vergangenen Zeiten der größere Teil einer Abiturklasse nach Sankt Augustin ging, um dort Philosophie sowie Theologie zu studieren und schließlich die Ewigen Gelübde abzulegen und Priester zu werden, wurden es allmählich immer weniger. Um dem rechtzeitig gegenzusteuern. mußten wir zu Beginn jeden Schuljahres beim Präfekten unterschreiben, daß wir Priester werden wollten. Zu Beginn der Oberstufe redete er jedem einzelnen ins Gewissen: „Drei Jahre sitzen dran; nutze sie!“

 

Die Oberkirche

Geldmangel führte dazu, daß sie unverändert bewahrt blieb. Bei den Klassentreffen, die ich organisierte, war es ein rührendes Wiedersehen. Wir hatten in diesem Raum viel Zeit verbracht. An Werktagen hatten wir hier das Morgengebet, die Heilige Messe, das Partikularexamen (die teilweise Gewissenserforschung, das heißt, für die erste Hälfte des Tages) mit dem Angelus Domini (Engel des Herrn), die private Besuchung und die Komplet. An Feiertagen kamen noch das Hochamt, die Anbetung und die Vesper hinzu. Vor dem Morgengebet war es üblich, die vierzehn Stationen des Kreuzweges zu betrachten. Zu diesem Behufe gab es in der Bank links in der Mitte verschiedene Kreuzwegbetrachtungen. Diejenige von Romano Guardini erschien mir eher kompliziert, andere waren regelrecht blutrünstig. Da aber meist nicht viel Zeit blieb, war es mehr ein Abrennen der Stationen. Für das Gebet und die Gottesdienste hatte jeder eine kleine Bibliothek an Gebet- und Gesangbüchern.

 

Das Niveau der Schule

Mit viel Mühe und Not war es gelungen, St. Michael als deutsche Auslandsschule anerkennen zu lassen, deren Abitur dem der Schulen in Deutschland gleichwertig war. Es bestand der Ehrgeiz, ein hohes Niveau zu haben und hohe Leistungen zu fordern. In der Praxis sah das so aus, daß die Note Sehr gut so gut wie nicht vergeben wurde, da sie nur einem Genie gelten konnte. Befriedigend war die Ausgangsnote. Da wir wegen des von Ostern auf den Beginn der Sommerferien verschobenen Schuljahrsendes statt eines Langschuljahres unglücklicherweise zwei Kurzschuljahre hatten, sank das Notenniveau bei allen. Mit solch einem Zeugnis mußten wir durch das Leben gehen! Als ich der Rentenstelle das sagte, wurde ich getröstet: „Aber Sie haben es ja geschafft!“

 

Die Fronleichnamsprozession

Auf die St. Michaëlstraat wurde bei der Statue des Guten Hirten ein großformatiges Bild gelegt: Die Hostie über dem Kelch erschien mit gefärbtem Sägemehl und Kaffeesatz. Die Farben waren vor dem Klettergerüst in der Wandelhalle des Kleinen Parks zusammengemischt worden. Die niederländische Dorfgemeinde zog mit, auch die Kinder, die Jungen waren als Knappen gekleidet, mit blauen Samthosen und Umhängen, an der Seite trugen sie einen zierlichen Degen. Die Mädchen hatten Tüllkleider und blonde Locken; sie stellten Engelchen dar. Gebetet wurde unaufhörlich: „Wees gegroet, Maria“.

 

Besuche

„Zunächst braucht der Junge die nötige äußere und innere Ruhe. Die äußere Ruhe ist durch die Tagesordnung bestimmt, die täglich etwa drei Stunden Stillschweigen für die Erledigung der Hausaufgaben vorsieht. – Die Zeit zwischen Ostern und den Sommerferien ist in sich unruhiger als die Zeit zwischen den anderen Ferien; denn die vielen Feiertage reißen doch den geordneten Wochenverlauf ziemlich auf. Mehr als in den vergangenen Jahren haben vor allem unsere neuen Schüler durch vielen Besuch von Eltern, Verwandten und Bekannten in ihrem ruhigen Sich-Einleben gelitten. Darf ich hier nochmals ernstlich bitten, sich an unsere Besuchsregeln zu halten und auch Verwandte und Bekannte darauf aufmerksam zu machen. Vergessen Sie bitte auch nicht, sich vorher persönlich bei mir anzumelden, damit unser Bruder Küchenmeister nicht in Verlegenheit kommt wie beim letzten Besuchstag, für den sich etwa 150 Besucher angemeldet hatten und dann 271 Gäste da waren. Zwischen den Sommer- und Weihnachtsferien werden der erste Sonntag im Oktober und der erste Sonntag im November Besuchstage sein. Wählen Sie bitte einen von beiden.“ (P. Guth SVD, Brief an die Eltern unserer Schüler, Steyl, im Juli 1960).

 

Das Ferienzeugnis

„In den ersten Tagen, wenigstens der Sommerferien, besuche deinen Heimatpfarrer und dir bekannte Geistliche, deine früheren Lehrer und deine Wohltäter. Sie alle haben ein reges Interesse an dir und deinem inneren Wachsen. Am Schluß der Sommerferien erbitte beim Abschied vom Ortsgeistlichen ein Ferienzeugnis.“ (Der Missionsschüler in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, Rom 1958, 52).
Durch dieses Ferienzeugnis sollte attestiert werden, daß täglich die Heilige Messe besucht worden war und daß keine Mädchenfreundschaft vorlag. Rauchen oder Trinken galten als schwerer Verstoß gegen die Ordensregel.
In der Praxis sah dies anders aus: Der Ortspfarrer hatte nicht immer Interesse am Werdegang eines künftigen Missionars, da der ja für die Gemeindearbeit verloren war. Der Heimatpfarrer betrachtete meinen Besuch als lästigen und überflüssigen Termin.

 

Bücher

„Libri tui amici sunt [Die Bücher sind Deine Freunde; vgl. Cicero, 106-43 vor Christus, Epistulæ ad familiares IX, 1, 2: „cum veteribus amicis, id est cum libris nostris – mit alten Freunden, das heißt: mit unseren Büchern].

Die Lektüre ist einer der wichtigsten Wege, die zur Bildung führen. Es kommt nicht darauf an, möglichst viel zu lesen, sondern in einer Auswahl von wertvollen Werken eine Ahnung zu bekommen von der Weite und Fülle dessen, was Menschen gedacht haben. [Non multa, sed multum – Kein Vielerlei, sondern viel; das heißt, in die Tiefe steigen. Plinius der Jüngere, 62-113, Briefe VII, 9; nach Quintilian, 35-96, Oratoriarum institutionum libri XII, X, 1, 59].
Die Lektüre soll dich keineswegs zerstreuen, sondern vielmehr sammeln und dir helfen, deinem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Halte deshalb an allen freien Tagen eine bestimmte Zeit für die Lektüre frei.
Nach welchen Rücksichten sollst du nun die Auswahl deiner Bücher treffen?
Lies, was dich bildet, was dich bildet zum Menschen, Priester, Ordensmann und Missionar.
Laß nichts Fremdes in dich hinein. Unser Wesen offenbart sich in dem, was uns besonders anspricht. Sage mir, was du liest; ich sage dir, wer du bist [Pierre de La Gorçe (1846-1934), Rede vor der Bibliographischen Gesellschaft in London am 7. Mai 1920]. Es kann auch sein, daß du ein Buch nur mit schlechtem Gewissen liest, weil du dich dadurch beschmutzt fühlst. Du hast das klare Empfinden, etwas zu lesen, was nicht zu dir paßt. Sobald du das merkst, weißt du mit Sicherheit, daß das Buch für dich schädlich ist und du es deshalb nicht lesen darfst.
Laß dich beraten. Alle Bücher, Illustrierten, Musikalien, die du von daheim mitbringst oder die dir zugeschickt werden, sind alsbald P. Präfekt vorzuzeigen. Wenn dieser glaubt, daß Bücher ungeeignet sind, nimmt er sie zu sich oder schickt sie zurück. Wer vermutet, daß Bücher der Kontrolle entzogen sind, muß mit P. Präfekt darüber sprechen.“ (Der Missionsschüler in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, Rom 1958, 35f).

Hier lag also Zensur vor nebst der Aufforderung, Zuträger für Unerlaubtes zu sein. Davon abgesehen, war die Empfehlung im folgenden Text hilfreich, mit Bleistift Notizen von dem, was einem der Beachtung wert erschien, zu machen und auch die Seitenzahl in dem betreffenden Buch hinzuzufügen. Dieses einfache Hilfsmittel trägt dazu bei, aus der Lektüre Nutzen zu ziehen.
In der Mittagspause waren die Säle verschlossen. Da ging ich manchmal in den Heizungskeller, der ungestörtes Lesen versprach, auch wenn die Luftqualität zu wünschen übrigließ.
In der Schülerbibliothek gab es spannende Abenteuerromane wie die Spurbücher und Bücher von Enid Mary Blyton (1897-1968), vor allem die Reihe der Fünf Freunde (21 Bände). Auf dem Dachboden fand ich das alte Buch: „Ein Opfer des Beichtgeheimnisses“.Von opferbereiten Priestern und von wagemutigen Ministranten handelten manche Werke. Das Franco-Regime wurde unterstützt und fragwürdige Missionsmethoden kaum kritisiert.
Was ich schmerzlich vermißte, waren Bücher aus dem Osten und dem Orient sowie über sie. Erst in der Oberstufe fand ich in der Schülerbibliothek ein einziges Buch, das sehr summarisch über chinesische Philosophie und indische Religionen berichtete. „Krieg und Frieden“ von Lev Tolstoj war vorhanden und ich las es gerne.
Sehr gefreut habe ich mich über das Buch der Östlichen Liturgien, dem auch eine Schallplatte beigefügt war. Dadurch wurde in mir die Leidenschaft entfacht, in diesem Bereich tätig zu werden.

 

Der Komm-mit-Kalender

 

 

Der Unterpräfekt legte uns wärmstens ans Herz, den Komm-mit-Kalender zu kaufen. Wir taten es ohne rechte innere Überzeugung. Hier eine Leseprobe:
„Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehen! Man muß von einem Licht fort in das andere gehen [Angelus Silesius].
Man darf nie mit sich zufrieden sein. Man darf sich nie mit dem begnügen, was man erreicht hat. Jeder Stillstand ist Rückstand. So ist auch für die Besten, die Mutigsten, die Kräftigsten der Kalender der gute Start, von dem sie weiter und höher hinaufgehen. Was heißt das nun im täglichen Leben eines guten Freundeskreises, einer Gruppe für Dich und Deinen Weg?
Der Kalender ist für viele Hunderttausende geschrieben. Er muß daher viele verschiedene Dinge bringen, um jedem etwas mitzugeben. Manches wird Dir längst bekannt sein, vieles unbekannt. Ich weiß nicht, was gerade Du benötigst, was gerade Dich interessiert, was für Dich im Augenblick genau das Richtige wäre. Der Kalender kann nur in vielen Dingen Anstoß geben, wachrütteln, einen Weg zeigen. Weitergehen, sich in irgendeine Aufgabe vertiefen, das kannst, das mußt Du schon allein.“ (Günter Stiff, Komm mit! Taschenkalender für Ministranten, für Mission, Katholische Jugend 1962, Münster 1961, 294.)

 

Fliegen

„Ich flog, weil ich zuviel verbrochen hatte. Im Hof vor der Aula spielten wir Fußball mit hartgewordenen Brötchen. In der Sandkuhle hinter dem Wasserturm sagte ein Mitschüler zu mir: Ich gebe Dir zehn Sekunden Zeit, dann hetze ich Dich. Er bedrohte mich mit einem Messer, und ich floh in Todesangst. Ich eilte die Rutsche hoch, der andere hinter mir her; schließlich konnte ich ihm entkommen. Einen Zirkel mit zwei Spitzen warf ich einem Mathematiklehrer in den Hintern. Einen anderen Zirkel schleuderte ich hoch in einen Baum, in dem er heute noch steckt. Laut Einkaufsheft von damals kaufte ich in einem Schulhalbjahr vierzig Lineale. Man befestigte ein Gummi an dem Loch, die Schüler stellten sich im Kreis vor der Aula auf; wer von einem Schleuderstein getroffen wurde, schied aus. Dabei zerbrachen die Lineale oft; daher der hohe Verbrauch. Ein Schüler, der älter war als ich, knallte mir mehrfach die Schwingtür beim Werkraum vor den Kopf. Schließlich stieß ich ihn die Treppe hinunter; er brach sich einen Arm und ich mußte die Schule verlassen.“ (Mündlicher Bericht eines ehemaligen Mitschülers).

 

Briefe

Wir durften einmal in der Woche an enge Verwandte schreiben. Wir hatten die Briefumschläge offen in den Briefkasten des Unterpräfekten einzuwerfen. Fand das Schreiben sein Wohlgefallen, klebte er den Umschlag zu und ließ ihn nach Kaldenkirchen in die Bahnhofstraße 9 transportieren. Dort war ein Haus der Steyler Missionare. Auf diese Weise wurde das teure Auslandsporto vermieden. Der Wert der Briefmarke wurde mit dem jeweiligen Schüler abgerechnet. Wenn bekannt wurde, daß jemand draußen einen Brief in den Briefkasten geworfen hatte, bekam er einen Minuspunkt. Wer dreimal ermahnt worden war, flog.

 

Aufklärung

Ich wurde zum Unterpräfekten gerufen. An der Türleiste seines Zimmers waren zwei Lämpchen angebracht. Wenn jemand klopfte und es leichtete das rote Lämpchen auf, mußte er warten. Bei grün konnte er eintreten.
Der Unterpräfekt fragte, ob ich bereits aufgeklärt worden war. Das war ich nicht und verstand das Wort auch nicht. Dann fragte er, wie die männlichen Geschlechtsteile heißen. Ich sagte: „Glied und Eier.“ – „Glied oder Penis ist richtig,“ kommentierte er, „doch Eier sind doch bei der Frau! Beim Mann heißt es Hoden.“ Darauf fragte er, ob mir das Glied schon einmal steif geworden sei. Dann erklärte er einiges, dessen Bedeutung ich aber nicht begriff, weil es eine symbolische Sprache war: „Sie trägt ein Kind unter dem Herzen.“ Ich wußte nicht, was ich davon halten sollte. Normalerweise wurde jemand gerufen, wenn er etwas ausgefressen hatte. Ich hatte also noch einmal Glück gehabt. Aber seltsam war diese Unterredung doch gewesen!

 

Umzüge

Jedes Jahr zogen wir in andere Klassenräume um. Es begann im Südbau; dort waren die Klassenräume für Sexta a und b sowie für die Quinta. Oben unter dem Dach war der große Schlafsaal und über dem Turnsaal der Studiersaal. Wir hätten auch in der Quarta im Südbau bleiben sollen, aber aus Platzmangel zogen wir da bereits in den Nordbau. Oben unter dem Dach waren kleinere Zimmer für jeweils vier Personen. Die Betten waren zum größten Ärger des Beichtvaters nicht mit Vorhängen abgeteilt, wie dies im Südbau der Fall gewesen war. In diesen Zimmern standen auch unsere Studierpulte. Die wenigen Bücher fanden auf dem Bettkasten Platz, in den das Bett tagsüber hineingeklappt werden konnte.
In jedem neuen Schuljahr wurden die nicht mehr benötigten Bücher an den nachfolgenden Jahrgang verkloppt (verkauft), pro Buch etwa drei Gulden.

 

Einkäufe

Der Unterpräfekt verwaltete unser Bargeld und mahnte, wenn wir Schulden hatten. Den Bedarf deckten wir im Laden bargeldlos: Briefumschläge, Briefpapier, Schreibstifte, Hefte, Radiergummi, Anspitzer, Lineal, Zirkel, Schablonen, Winkelmesser, außerdem Seife, Shampoo, Kämme, Vim (Scheuermittel). Die Artikel und Preise wurden jeweils in unsere persönlichen Einkaufshefte eingetragen. Einmal im Monat wurde abgerechnet.
Im Laden gegenüber gab es Gebetbücher und verschiedene Druckerzeugnisse unserer Missionsdruckerei.

 

Ermäßigte Beiträge

Der reguläre Satz für die Kosten im Internat betrug im Jahre 1960 siebzig Deutsche Mark und im Jahre 1968 hundertundfünfzig Mark. Eltern, die kein hohes Einkommen hatten, mußten eine Verdienstbescheinigung beibringen und zahlten dann im Jahre 1960 fünfunddreißig und 1968 fünfundsiebzig Mark. Gutverdienende gaben freiwillig mehr und waren dementsprechend im Hause hoch angesehen. Der Präfekt sagte: „Wer es zuhause am schlechtesten gehabt hat, meckert hier am meisten und stellt hohe Ansprüche.“ Ein Bruder mockierte sich über faule Schüler, die hier „ein billiges Abitur“ machten.

 

Verknüpfungen

 

o   Kardinal Tien

o   Kindheit in Steyl

o   Die Oberkirche

o   Die Orgel der Oberkirche

o   Steyler Klosterführer

o   Theaterstücke

 

Bibliographie

Briefe Arnold Janssens

o   Briefe in die Vereinigten Staaten von Amerika. 1896-1909, herausgegeben und kommentiert von Josef Alt (1929-2022), Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 57, Nettetal 1994.

o   Briefe nach China. herausgegeben und kommentiert von Josef Alt, Band 1: 1879-1897, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 73, Nettetal 2000; Band 2: 1897-1904, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 74, Nettetal 2001; Band 3: 1904-1908, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 75, Nettetal 2002.

o   Briefe nach Neuguinea und Australien, herausgegeben und kommentiert von Josef Alt, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 63, Nettetal 1996.

o   Briefe nach Südamerika, herausgegeben und kommentiert von Josef Alt, Band 1: 1890-1899, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 43, Nettetal 1989; Band 2: 1900-1902, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 44, Nettetal 1991; Band 3: 1903-1904, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 45, Nettetal 1992; Band 4: 1905-1908, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini  46, Nettetal 1993.

o   Briefwechsel 1904-1907. Korrespondenz zwischen zwei Seligen. Arnold Janssen und Josef Freinademetz, herausgegeben von Richard Hartwich, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini 23, Sankt Augustin 1978.

 

Über Arnold Janssen

o   Alt, Josef, Arnold Janssen. Lebensweg und Lebenswerk des Steyler Ordensgründers, Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini  70, Nettetal 1999; Nettetal 2004.

o   Bauer, Johannes A., Das Presseapostolat Arnold Janssens (1837-1909). Seine Bedeutung für die Entfaltung der Gesellschaft des Göttlichen Wortes und die Ausbildung des Missionsbewußtseins, Nettetal 1989.

o   Bornemann, Fritz (1905-1993), Arnold Janssen, der Gründer des Steyler Missionswerkes. 1837-1909. Ein Lebensbild nach zeitgenössischen Quellen, Rom 1969; Steyl 1970; Steyl 1992.

o   Bornemann, Fritz, Erinnerungen an P. Arnold Janssen, Gründer des Steyler Missionswerkes, Sankt Augustin 1974.

o   Drenkelfort, Heinrich, Pater Arnold Janssen SVD (1837-1909), Sankt Augustin 1975.

o   Eilers, Franz-Josef (1932-2021), unter Mitarbeit von Bernward Mankau, Er säte Gottes Wort. Ein Bildbuch zum Leben Arnold Janssens, Kaldenkirchen 1962.

o   Fischer, Hermann (1867-1945), Das Viertelstundengebet des Dieners Gottes P. Arnold Janssen, Steyl 1938.

o   Fischer, Hermann, Sämann Gottes. Kurzes Lebensbild des Steyler Gründers P. Arnold Janssen, Steyl 1931.

o   Haltermann, Udo, Arnold Janssen. Ein Glaubender geht seinen Weg, Gelebter Glaube, Band 1, Nettetal 1984.

o   Hopster, Heinrich, Arnold Janssen. Ein Apostel unserer Zeit, Neubearbeitung von Paul Langer, Sankt Augustin 1983.

o   Janßen, Barbara, Die Missionshäuser der SVD und der hl. Arnold Janssen, Dissertation, Bonn 2017.

o   Kasbauer, Sixta, Arnold Janssen. Ein Gottesmann für unsere Zeit, Steyl 1936.

o   Reuter, Jakob, Vom Geist erfaßt und gesandt. Charakterzüge des seligen Arnold Janssen, Nettetal 1994.

o   Rivinius, Karl Josef, Der Heilige Geist in der Spiritualität der Steyler Missionare. Der Beitrag von Arnold und Johannes Janssen und Richard von Kralik, Siegburg 2019. (Johann Janssen, 1853-1898, war der Bruder Arnold Janssens. – Ritter Richard Kralik von Meyrswalden, 1852-1934, war Schriftsteller und Kulturphilosoph. Von ihm stammt unter anderem: Lieder. Im Heiligen Geist, Wien 1895.)

o   Rzitka, Johannes, Arnold Janssen. Ein Mann der glaubte, der wagte, Tonbild, München 1981.

o   Sekretariat Arnold Janssen, Herausgeber, Arnold Janssen. Grundzüge seines Werdens und Wirkens als Gründer der Steyler Missionare, Steyl 1990.

o   Sekretariat Arnold Janssen, Herausgeber, Künder des Wortes. Arnold Janssen, 3 Ausgaben, Steyl 1981; Steyl 1992.

o   Üblackner, Stefan, Redaktion, Arnold Janssen. Ein Leben im Dienste der Weltkirche. Der Gründer der Steyler Ordensfamilie, Nettetal 2003.

 

Quellen

o   Aufnahmebrief und Elternbriefe, Steyl 1952 bis 1965.

o   Constitutiones Societatis Verbi Divini 1898-1948, auf Geheiß des Generalsuperiors herausgegeben von P. Fritz Bornemann SVD, Fontes historici Societatis Verbi Divini, Band 2, Rom 1967.

o   Der Missionsschüler in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes. Cum permissu Consilii generalis (Mit Erlaubnis des Generalrates), Rom 1958.

o   Familienfest Steyl 18. Juli 1961 (beiderseitig bedrucktes Blatt).

o   Fleckner SVD, Johannes, Herausgeber, So waren sie. Steyler Missionare aus 18 Ländern, Band 1, Sankt Augustin 1991 (u. a. Bischof August van Aaken, P. Josef Dietrich, P. Hermann Fischer, P. Georg Gemeinder, P. Leo Haberstroh, P. Heinrich Hopster, P. Johann Kraus, P. Georg Proksch, Thomas Kardinal Tien).

o   Fleckner SVD, Johannes, Herausgeber, So waren sie. Steyler Missionare aus 19 Ländern, Band 2, Sankt Augustin 1995 (u. a. Br. Anselmus Agethen, P. Fritz Bornemann, P. Simon Buis, P. Wilhelm Fließgarten, P. Anton Freitag, P. Hubert Hansen, P. August Jansch, Br. Lukas Kolzem, Br. Marianus Klein-Koerkamp, P. Stanislaus Marusczyk).

o   Fleckner SVD, Johannes, Herausgeber, So waren sie. Steyler Missionare aus 17 Ländern, Band 3, Sankt Augustin 1996 (u. a. P. Gerhard Dinter, P. Josef Henninger, P. Adolf Spreti, Bischof Hermann Westermann).

o   Fleckner SVD, Johannes, Herausgeber, So waren sie. Steyler Missionare aus 19 Ländern, Band 4, Sankt Augustin 1999 (u. a. Br. Berchmans Giesen, Bischof Wilhelm Duschak, P. Hermann Feldmann, Br. Lambertus Schoren, P. Bernhard Otte, P. August Pelzer).

o   Fleckner SVD, Johannes, Herausgeber, So waren sie. Steyler Missionare aus 14 Ländern, Band 5, Sankt Augustin 2002 (u. a. Erzbischof Leo Arkfeld, P. Heinrich Große Kappenberg, P. Paul Schebesta, P. Engelbert Zeitler).

o   Klumpjan, Helmuth, Aus der Steyler Chronologie. Was war wann? (4 Seiten maschinenschriftlich).

o   Krause SVD, Manfred, Br. Lucas Kolzem – Der Maler von Steyl, Zur Geschichte des Missionshauses St. Michael, Steyl, Band 5, Steyl 2011.

o   Krause SVD, Manfred, Der Friedhof des Mutterhauses, Zur Geschichte des Missionshauses St. Michael, Steyl, Band 2, Steyl 2009.

o   Krause SVD, Manfred, Zusammensteller und Bearbeiter, transkribiert von Bruno Frey SVD, Die Steyler Feuerwehr. Geschichte und Geschichten überliefert von Mitbrüdern der ersten Jahrzehnte der Steyler Feuerwehr, Zur Geschichte des Missionshauses St. Michael, Steyl, Band 1, Steyl 2009.

o   Kugelmeier, August, „Stanislaus der Erste“. Erinnerungen an Arnold Janssen, Transkribiert von Bruno Frey SVD, zusammengestellt und bearbeitet von Manfred Kraus SVD, Zur Geschichte des Missionshauses St. Michael, Steyl, Band 3, Steyl 2010.

 

Gebet- und Gesangbücher; Liturgie

o   Exsultemus Domino. Katholische Kirchenlieder, herausgegeben von Stanislaus Marusczyk und Josef Graisy, 6. Auflage, Mödling 1957.

o   Guardini, Romano, Der Kreuzweg unseres Herrn und Heilandes, Mainz 1919; Mainz 1929; Mainz 1939; Mainz 1940; Mainz 1949; Mainz 1952; Mainz 1957; Mainz 1958; Mainz 1959.

o   Kunkel, Heinrich, Jugendbrevier. Das „Familienbrevier“ in der Ausgabe für die Jugend. Tägliche Gebete im Geiste des Kirchenjahres für die christliche Jugend, Würzburg 1953.

o   Liber usualis missæ et officii pro dominicis et festis I. vel II. classis, herausgegeben von Mönchen der Abtei St. Peter zu Solesmes (Sarthe), Solesmes 1896; Paris, Tournai und Rom 1931.

o   Liesel, Nikolaus (* 1893; 1916 in der Diözese Saratov zum Priester geweiht; 1929 für ein Jahr am Russicum in Rom; 1937 zum letzten Mal im Personalschematismus der Diözese Paderborn erwähnt), Liturgiæ Catholicæ Orientalis sive collectio imaginum illustrandis ritibus liturgicis qui in usu sunt apud fideles catholicos Orbis Orientalis. Cum appendice descriptivo- Eucharistica, Steyl-Kaldenkirchen 1962.

o   Officium parvum Societatis Verbi Divini, Steyl 1964.

o   Orate fratres!, Steyl 1932.

o   Pereira, Alfonso, Jugend vor Gott. Gedanken und Gebete, Kevelaer 1955.

o   Schott, Anselm, Das vollständige Römische Meßbuch, Freiburg im Breisgau 1956.

o   Schütte, Johannes, Vorwort, Vademecum. Die gemeinsamen Gebete der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, herausgegeben von der Generalleitung, Steyl 1964.

o   Vespern für die Sonn- und Festtage. Komplet, herausgegeben von Hildebrand Fleischmann. Im Auftrag des Herausgebers ausgewählt und zum Singen eingerichtet von Heinrich Rohr, Freiburg im Breisgau 1966.

 

Schulbücher

o   Ars Græca. Griechisches Unterrichtswerk, herausgegeben von Franz Humborg, Wilhelm Limper, Albert Linnenkugel, Wilhelm Uhlmann und Julius Uppenkamp, Paderborn 1930; Paderborn 1931; Paderborn 1933; Paderborn 1948; Paderborn 1955.

o   Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes nach den Grundtexten übersetzt und herausgegeben von Vinzenz Hamp (1907-1991), Meinrad Stenzel (1904-1958) und Josef Kürzinger (1898-1984), Aschaffenburg 1956; Aschaffenburg 1962. (Die Pattloch-Bibel).

o   Echtermeyer, Ernst Theodor (1805-1844), Mustersammlung deutscher Gedichte für gelehrte Schulen, Halle 1836; Deutsche Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, neugestaltet von Benno Georg Leopold von Wiese und Kaiserswaldau (1903-1987), Düsseldorf 1966.

o   Gemoll, Friedrich Wilhelm Carl (1850-1934), Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, Leipzig 1908; besorgt von Karl Vretska, München 1954.

o   Hornby, Albert Sidney (1898-1978), E. V. Gatenby und H. Wakefield, The Advanced Learnerʼs Dictionary of Current English, Oxford 1948; Oxford 1952; Oxford 1963.

o   Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands, erarbeitet von Franz Schreibmayr (1907-1985) und Klemens Tilmann (1904-1984), Freiburg im Breisgau 1955; Freiburg im Breisgau 1960. Der Grüne Katechismus, so genannt nach der Farbe des Einbandes, enthält 136 Lehrstücke und einen Anhang mit Gebeten zu folgenden Teilen: Von Gott und unserer Erlösung. Von der Kirche und den Sakramenten. Vom Leben nach den Geboten Gottes. Von den Letzten Dingen. Dieser Katechismus wurde in dreißig Sprachen übersetzt und war über die halbe Welt verbreitet.

o   Lateinisches Übungsbuch. Ausgabe C: Erste Fremdsprache, herausgegeben von Max Krüger, Frankfurt am Main, Berlin und Bonn 1955; Frankfurt am Main, Berlin und Bonn 1959.

o   Plain English. Englisches Unterrichtswerk für höhere Schulen, herausgegeben von J. Kirchhoff und G. Schnöckelborg unter Mitarbeit von A. Wilson, Paderborn 1954.

o   Stowasser, Joseph Maria (1854-1910), Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch Prag 1894; Prag und Wien 1900; umgearbeitete Auflage von Michael Petschenig (1845-1923) und Etymologie teils neu bearbeitet von Franz Skutsch (1865-1912), Wien 1910; Wien 1917; Leipzig 1923; Leipzig 1928; Der kleine Stowasser, München 1960.

 

Literatur zu Steyl

o   100 dagen in de kloosterkelders van Steijl. Bewerkte dagboeken uit de periode 21 november 1944 – 1 maart 1945. Vragen aan en antwoorden van overlevenden, Maurice Ambaum bearbeitete einige unveröffentlichte Tagebücher, Interviewfragen stellten Frans Wiertz, Theo Bovens, Christian Wagner, Marcel Gelauff. Winfried Timmers, John Dautzenberg, Gerrit Valk, Roland Scheid, Zr. Margret (Arnolda Martina Theodora Spieringhs), Antoine Bodar und Matthias Rogg, Steijl 2015.

o   Nordmann, Norbert, Wo sich Theologie und Gartenkunst durchdringen. Die Steyler Klostergärten des hl. Arnold Janssen, Grußworte von Bernd Werle SVD, Manfred Krause SVD und Helmut Linssen, Dankwort von Peter Freij, Regensburg 2010.

o   Rebbers, Bareld, Herausgeber, Een wandeling door het kloosterdorp Steijl; Ein Gang durch das Klosterdorf Steyl, Übersetzung durch die Missionsschwestern SSpS Steyl, Steyl 2002.

o   Regensburger, Alois (1907-1992), Sie nannten mich Donner. 21 Jahre in China, Steyl und Kaldenkirchen 1964 und 1972.

o   Rehbein SSpS, Franziska Carolina, Das Geheimnis der Liebe Gottes in der Symbolik der Oberkirche von St. Michael – Steyl, herausgegeben vom Arnold-Janssen-Spiritualitätszentrum, Steyler Quellen 5, Nettetal 2007.

o   Rehbein SSpS, Franziska Carolina, Ergriffen vom Geheimnis. Der Beter Arnold Janssen, herausgegeben vom Arnold-Janssen-Spiritualitätszentrum, Steyler Quellen 2, Nettetal 2004.

 

Film über ein Internat

o   Breloer, Heinrich, Regie und Drehbuch, Eine geschlossene Gesellschaft, Musik von Hans Peter Ströer, Kamera: Michael Giefer und Holger Russek, Schauspieler: Ernst Jacobi, Daniel Breloer, Jens-Daniel Herzog, Dietmar Bär, Ben Becker, Gisela Trowe und Olaf Kreutzenbeck, Film aus dem Jahre 1987. Er wurde 1988 mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber ausgezeichnet. Erster Teil: Die Rekordbeter; 2. Teil: Die Freigeister. Geschildert wurde das Leben in einem kirchlichen Internat, und zwar dem Canisianum in Lüdinghausen.

 

Beispiele damals in Steyl für Schüler verfügbarer Bücher

Genannt werden die Erstausgaben; in der Schülerbibliothek befanden sich in der Regel spätere Auflagen.

o   Bernanos, Georges (1888-1948), Dialogues des carmélites, Paris 1949; Die begnadete Angst, Übersetzung und Nachwort von Eckart Peterich, Köln 1951.

o   Bernanos, Georges, Journal dʼun curé de campagne, Paris 1936; Tagebuch eines Landpfarrers, Übersetzung von Jakob Hegner, Wien und Leipzig 1936.

o   Bernanos, Georges, Sous le soleil de Satan, Paris 1926; Die Sonne Satans, Übersetzung von Friedrich Burschell, Hellerau 1927.

o   Blyton, Enid Mary (1897-1968), Five on a Treasure Island. An Adventure Story for Boys and Girls, London 1942; Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel. Eine abenteuerliche Geschichte für Jungen und Mädchen, Übersetzung und Bearbeitung von Werner Lincke, Illustrationen von Eileen A. Soper, Stuttgart 1953. (Bis 1963, in deutscher Übersetzung 1966, erschienen insgesamt 21 Bände der Reihe „Fünf Freunde“).

o   Coillie, Dries van (1912-1998), De enthousiaste zelfmoord, Antwerpen 1958; Der begeisterte Selbstmord. Im Gefängnis unter Mao-tse-tung, Übersetzung von Ida Gruiterman, Donauwörth 1960.

o   Cronin, Archibald Joseph (1896-1981), The Keys of the Kingdom, Boston 1941; Die Schlüssel zum Königreich, Übersetzung von Wilhelm du Fresne, Bern 942.

o   Dalens, Serge, Pseudonym von Yves Marie Paul Raoul Graf von Verdilhac (1910-1998), 1. Le bracelet de vermeil, Colmar 1937. Der goldene Armreif. Roman, Bilder v. Pierre Joubert, Übersetzung v. Lore Wirth u. Paul-Thomas Hinkel, Spurbuch-Reihe, Band 3, Colmar 1948; Baunach, 3. Auflage 2020. 2. Le Prince Éric, Colmar 1940. Prinz Erik, Bilder v. Pierre Joubert, Übersetzung u. Bearbeitung v. Roger Guiscard, Die Spurbücher, Band 25, Colmar 1949; Übersetzung v. Lore Wirth, Spurbuch-Reihe, Band 4, Baunach 1982; Baunach, zweite Auflage 1992. 3. La Tache de vin, Colmar 1945. Der Junge im Schatten, Zeichnungen v. Pierre Joubert, Übersetzung v. Roger Guiscard u. Adolf Hechelmann, Die Spurbücher, Band 26; Übersetzung v. Paul Thomas, Spurbuch-Reihe, Band 5, Baunach, zweite Auflage 2020. La Mort d’Éric, Colmar 1947. 4. Eriks Tod, Zeichnungen v. Pierre Joubert, Übersetzung v. Paul Thomas, Spurbuch-Reihe, Band 6, Baunach, zweite Auflage 1993.

o   Déchanet, Jean-Marie (1906-1992), Yogin du Christ. La voie du Silence, Brügge 1956; Yoga für Christen. Die Schule des Schweigens, Übersetzung von Hermann Affolter, Reihe: Zu uns komme Dein Reich, Luzern 1957.

o   Defoe, Daniel (1660-1731), The Life and Strange Surprizing Aventures of Robinson Crusoe, London 1719; Das Leben und die gantz ungemeine Begebenheiten des Robinson Crusoe, Leipzig 1720.

o   Dickens, Charles John Huffam (1812-1870), A Christmas Carol in Prose being a Ghost Story of Christmas, London 1843; Der Weihnachtsabend. Eine Geistergeschichte, Übersetzung von Edward Aubrey, Leipzig 1844.

o   Dickens, Charles John Huffam, David Copperfield or The Personal History, Adventures, Experience and Observation of David Copperfield the Younger, , Illustrationen von Hablot Knight Browne, London 1849 bis 1850 in monatlichen Folgen; Buchausgabe: London 1850; Lebensgeschichte, Erfahrungen, Beobachtungen und Abenteuer David Copperfields des Jüngeren, Übersetzung von Julius Seybt, Leipzig 1849-1851.

o   Dickens, Charles John Huffam, Oliver Twist. The Parish Boyʼs Progress, Zeichnungen von George Cruikshank, 3 Bände, London 1838; Oliver Twist, Übersetzung von H. Roberts, 3 Theile, Leipzig 1839/1840.

o   Greene, Henry Graham (1904-1991), The Power and the Glory, London 1940; Die Kraft und die Herrlichkeit, Übersetzung von Veza Magd und Bernhard Zebrowski, London 1947; Berlin 1948.

o   Hassencamp, Oliver (1921-1988), Die Jungens auf Burg Schreckenstein, Illustrationen von Nicolas Moras, München 1959 (bis 1988 erschienen 27 Bände dieser Reihe).

o   Hesse, Hermann Karl (1877-1962), Das Glasperlenspiel. Roman, 2 Bände, Zürich 1943.

o   Hesse, Hermann Karl, Der Steppenwolf. Roman, Berlin 1927.

o   Hesse, Hermann Karl, Narziß und Goldmund. Erzählung, Berlin 1930.

o   Hesse, Hermann Karl, Siddharta. Eine indische Dichtung, Berlin 1922.

o   Hünermann, Wilhelm (1900-1975), Brennendes Feuer. Papst Pius X., Innsbruck, Wien u. München 1953.

o   Hünermann, Wilhelm, Der Apostel von Turin. Johannes Don Bosco, Innsbruck, Wien u. München 1961.

o   Hünermann, Wilhelm, Der Heilige und sein Dämon. Das Leben des armen Pfarrers von Ars, Heidelberg 1952.

o   Hünermann, Wilhelm, Die Herrgottsschanze. Erzählung nach wahren Begebenheiten aus der Zeit der Französischen Revolution. Mit Bildern v. Johannes Thiel, Freiburg im Breisgau 1940.

o   Hünermann, Wilhelm, Die Jungen von Zeche Ludwig. Eine Erzählung aus dem Kohlenpott, Aschaffenburg 1951.

o   Hünermann, Wilhelm, Hedwig. Mutter und Herzogin. Ein Volksbuch, Freiburg im Breisgau 1951.

o   Hünermann, Wilhelm, Priester der Verbannten. Damian de Veuster ein flämischer Held, Innsbruck, Wien u. München 1937.

o   Kipling, Joseph, Rudyard (1865-1936), The Jungle Book, Garden City, New York 1894; Im Dschungel, Übersetzung von Curt Abel-Musgrave, Freiburg im Breisgau o. J. [1896].

o   Lamoureux, Pierre (Jean-Louis Foncine; 1912-2005), La bande des Ayacks, Vorwort von Romain Roussel (1898-1973), Zeichnungen von Pierre Joubert (1910-2002), Signe de piste, Paris 1937; Colmar 1938; Les Chroniques du pays perdu, Bd. 2, Signe de piste, Bd. 9, Paris 1968; Paris 1971; Paris 1976; Paris 1989; Paris 1990. Die Bande der Ayacks, Übersetzung von Adolf Hechelmann, Colmar 1949; Übersetzung von W. Zettelmeier, Spurbuch, Bd. 7, Baunach 1983.

o   Le Fort, Gertrud Auguste Lina Elsbeth Mathilde Petrea Freiin von (1876-1971), Das Schweißtuch der Veronika, München 1928.

o   Le Fort, Gertrud Auguste Lina Elsbeth Mathilde Petrea Freiin von, Die Letzte am Schafott. Novelle, München 1931.

o   London, Jack (John Griffith Chaney; 1876-1916), White Fang, New York 1906; Wolfsblut. Weißzahn, der Wolfshund, Übersetzung von Marie Laue, Illustrationen von W. Heubach, Die Welt der Fahrten und Abenteuer, Band 9, Freiburg im Breisgau 1912.

o   May, Carl Friedrich (1842-1912), Durchs wilde Kurdistan, Freiburg im Breisgau 1892. Sein Frühwerk umfaßt 21 Romane und mehrere kürzere Erzählungen. Sein Hauptwerk besteht aus 27 Reise- und Abenteuerromanen. Zu seinem Spätwerk zählen neun umfangreichere Werke sowie Essays, Erzählungen, Vorträge, Verteidigungsschriften und seine Autobiographie: Mein Leben und Streben, Freiburg im Breisgau 1910.

o   Melville, Herman (1819-1891), Moby Dick or The Whale, London und New York 1851; Moby Dick oder Der Wal, Übersetzung von Wilhelm Strüver, Berlin 1927.

o   Orczy von Orczi, Emma Magdalena Rozália Jozefa Borbála (1865-1947), The Scarlet Pimpernel, London 1903 (Theaterstück); London 1905 (Roman); Vachendorf 2021; Cœur As, Komödie in 4 Aufzügen und einem Vorspiel, für die deutsche Bühne bearbeitet von Adele Hartwig, Wien um 1920; Die scharlachrote Blume. The Scarlet Pimpernel. Ein Roman aus der Französischen Revolution, Übersetzung von Johanna Schmidt, Berlin 1935; Scarlet Pimpernel. Das scharlachrote Siegel, Übersetzung von Werner von Grünau (1910-1974), Illustrationen von Brigitte Herhold, Berlin 1935; Köln und Berlin 1968; Gütersloh 1970; Köln 2018.

o   Reding, Josef (1929-2020), Trommlerbub Ricardo, Recklinghausen 1954.

o   Rohrbach, Peter Thomas OCD, A Gentle Fury, New York 1959; Der schwere Weg des Father Paul. Erlebnisse eines Großstadtseelsorgers, Übersetzung von Hanns C. Retzer, Zürich 1959; Aschaffenburg 1962.

o   Saint-Exupéry, Antoine Marie Jean-Baptiste Roger de (1900-1944), Citadelle, Paris 1948; Die Stadt in der Wüste, Übersetzung von Oswalt von Nostitz, Bad Salzig und Düsseldorf 1951. Siehe auch Angéla Geist, Das Bild des Menschen in Saint-Exupérys Citadelle, Aachen 2005.

o   Spillmann, Joseph SJ (1842-1905), Ein Opfer des Beichtgeheimnisses frei nach einer wahren Begebenheit erzählt, Freiburg im Breisgau 1896. Bis 1940 erschienen Übersetzungen dieser Erzählung ins Dänische, Englische, Französische, Italienische, Kroatische, Litauische, Niederländische, Norwegische, Polnische, Portugiesische, Slowakische, Spanische, Tschechische und Ungarische.

o   Stevenson, Robert Louis Balfour (1850-1894), Treasure Island, London 1883; Die Schatzinsel, Übersetzung von E. A. Witte, Freiburg im Breisgau 1897.

o   Stiff, Günter (1916-2002), Herausgeber, 1000 Jugendspiele. Ein Spielhandbuch für Jungen und Mädchen für Heim und Sportplatz, Münster 1947. (Im Laufe der Jahrzehnte wurden von diesem Buch über 400.000 Exemplare verkauft).

o   Stiff, Günter, Herausgeber, Komm mit! Jungen-Taschenkalender. Das Jahrbuch für jeden Fahrtenjungen, Münster 1948-2001. (Ursprünglich: Deutscher Jungenkalender 1949/50).

o   Stowe, Harriet Elizabeth Beecher (1811-1896), Uncle Tomʼs Cabin. Life among the Lowley, Boston 1852; Onkel Toms Hütte. Eine Negergeschichte, Übersetzung von E. Drugulin, Berlin 1852.

o   Swift, Jonathan (1667-1745), Travels into Several Remote Nations of the World in Four Parts by Lemuel Gulliver, First a Surgeon and then a Captain of Several Ships, Satyrische und ernsthafte Schriften, Band 5, London 1726; Des Capitains Lemuel Gulliver Reisen in unterschiedliche entfernte und unbekannte Länder. Ihrer Seltsamkeit und Anmuth wegen aus dem Englischen in das Teutsche mit Fleiß übersetzt. Mit Kupfern gezieret, Hamburg und Leipzig 1728.

o   Timmermans, Rudolf (1912-1943), Die Helden des Alcázar. Ein Tatsachenbericht aus Toledo, Olten und Freiburg im Breisgau 1937

o   Tlučhoř, Alois (1869-1939), 1. Höhlenkinder im Heimlichen Grund, Mit sechs Vollbildern, zwei Plänen und zahlreichen Abbildungen nach Zeichnungen von Fritz Jaeger, Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Geschäftsstelle: Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1918 (255 Seiten). 2. Die Höhlenkinder im Pfahlbau, Mit sechs Vollbildern, zwei Plänen und zahlreichen Randbildern von Fritz Jaeger und Ludwig Hudribusch, Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Geschäftsstelle: Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1919 (263 Seiten). 3. Die Höhlenkinder im Steinhaus, Mit acht Vollbildern, zwei Plänen und zahlreichen Abbildungen nach Zeichnungen von Fritz Jaeger, Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde. Geschäftsstelle: Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1920 (256 Seiten).

o   Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens; 1835-1910), Adventures of Huckleberry Finn, London 1884; Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten, Übersetzung von Henny Koch, Stuttgart 1890.

o   Twain, Mark, The Adventures of Tom Sawyer, London 1876; Die Abenteuer Tom Sawyers, Übersetzung von Moritz Busch, Leipzig 1876.

o   Verne, Jules-Gabriel (1828-1905), Le Tour du monde en quatre-vingt jours, Zeichnungen von M. de Neuville, Paris 1873; Reise um die Welt in 80 Tagen, Pest 1873.

o   Verne, Jules-Gabriel, Vingt mille lieues sous les mers, 2 Bände, Paris 1869/1870; Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer, 2 Bände, Wien 1874.

o   Verne, Jules-Gabriel, Voyage au centre de la Terre, Paris 1864; Die Reise zum Mittelpunkt der Erde, Pest 1873.

o   Werfel, Franz Viktor (1890-1945), Das Lied von Bernadette. Roman, Stockholm 1941.

 

 

© Dr. Heinrich Michael Knechten, Stockum 2023

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Auf dieser Seite findet sich ein umfangreiches Archiv mit Texten, Bildern, Audiodateien und Videofilmen. Außerdem stehen Balladen, Gedichte, Hauszeitschriften, Erläuterungen zum Kloster Steyl und Erinnerungen bereit sowie Berichte über Theaterstücke und Bücher, welche die 1960er Jahre detailliert und farbenfroh beleuchten.