Sanskrit

 

Mahābhārata, Sintflutsage, in; Albert Thumb, Handbuch des Sanskrit, Band II, Heidelberg 1978, 38.

 

 

Sanskrit (saṃs-kṛta-m) bedeutet: Das Zurechtgemachte, Geordnete, Geschmückte. Dieses Wort bezeichnet die in altindischer Zeit entstandene und 400 vor Christus durch Pāṇini grammatisch genau geregelte Schriftsprache der brahmanischen Kultur Indiens.

 

Bhagavadgītā, 2. Gesang, in; Albert Thumb, Handbuch des Sanskrit, Band II, Heidelberg 1978, 68f.

 

Es handelt sich um die älteste Sprache, in der heute noch Bücher gedruckt und gelesen werden. Es ist die indische Gelehrtensprache par excellence.

Es ist eine heilige Sprache, da in ihr die Veden überliefert sind. Veda bedeutet: Wissen, heilige Lehre. Um 1200 bis 1000 vor Christus entstand die mündliche Überlieferung der Rigveda (ṛgveda – Vers-Wissen). Ab dem 5. Jahrhundert wurden einzelne Verse schriftlich aufgezeichnet. Die Veden wurden ursprünglich nur an Initiierte weitergegeben, die als Zweimalgeborene (dvija) bezeichnet werden.

Hervorgegangen ist Sanskrit aus einer nordindischen Volkssprache. In dieser Sprache gibt es philosophische, religiöse, juristische, naturwissenschaftliche, medizinische und literarische Texte.

Wer sich mit indoeuropäischen Sprachen beschäftigt, ist auf Sanskrit als Ausgangspunkt verwiesen. Wörter und grammatische Strukturen erscheinen hier in der ältesten zugänglichen Form.

Sanskrit wird in der Devanāgarī-Schrift aufgezeichnet. Das Wort bedeutet: Schrift der göttlichen Stadt oder Schrift der Götterstadt. Damit wird zum Ausdruck gebracht, daß diese Schrift göttlichen Ursprungs ist.

Sie geht auf die Brahmi-Schrift zurück, die ab dem 3. Jahrhundert vor Christus in Indien belegt ist. Die älteste Inschrift in Devanāgarī stammt aus dem 7. Jahrhundert nach Christus. Seit dem 11. Jahrhundert ist sie die vorherrschende Schrift in Indien.

Die Schrift hat 33 Konsonanten und 13 Vokale (Sonanten).

 

Bhagavadgītā, 18. Gesang; Rāmayāna in; Albert Thumb, Handbuch des Sanskrit, Band II, Heidelberg 1978, 84f.

 

In der Phonetik sind die Sandhi-Regeln bedeutsam. Das Wort sadhi bedeutet Zusammensetzung. Es geht um systematische Veränderungen beim Zusammentreffen von zwei Morphemen oder Wörtern, welche die Aussprache vereinfachen. Im Griechischen wird syn- zu sym: Sympathie, Symmetrie. Dies ist ein interner Sandhi. Beim Zusammentreffen zweier Wörter steht der externe Sandhi: an egg (ein Ei), statt a, welches den Hiatus auslösen würde; das n in an ist also ein Hiatustilger. Die Liaison im Französischen bindet Wörter aneinander:

les͜ enfants.

Das Wort dvandva bezeichnet ein Paar, zum Beispiel: dreizehn – drei und zehn.

Das Wort tatpurua bedeutet: dessen Diener. Durch diese Komposition wird ein Kasusverhältnis ausgedrückt, zum Beispiel: Königshaus.

Die Beispiele zeigen, daß Fachbegriffe der Sanskrit-Grammatik in der heutigen Linguistik verwendet werden.

 

Der Begriff „Hinduismus“ faßt mehrere Religionen und religiöse Gemeinschaften, die in Indien ihren Ursprung haben, zusammen. Die größten von ihnen orientieren sich an folgenden Gottheiten:

·     Vishnu ist der Bewahrer und Erhalter der Welt.
Die großen Epen Rāmāyana (Gang Rāmās) und Mahābhārata (die große Geschichte der Bhāratas, das ist ein altindisches Herrschergeschlecht) mit der Bhagavad Gītā (der Gesang des Erhabenen) sind in dieser Gemeinschaft beheimatet.
Eine zentrale Rolle spielt Krishna (kṛṣṇa – der Dunkelhäutige) als geistiger Leiter, der Anweisungen spiritueller und ethischer Wegleitung gibt. Er trägt stets eine Bambusflöte bei sich, hat also einen fröhlichen Charakter.

·     Shiva steht für Kreativität, Vollendung, aber auch für zerstörerische Kräfte.

·     Shakti ist die Lebensquelle und mütterliche Barmherzigkeit, aber auch die Verursacherin des Schrecklichen.

Die Anhänger des Jina (Dschina – der Siegreiche) werden als Jinisten (gesprochen: Dschainisten) bezeichnet. Diese Religion geht auf das 6. Jahrhundert vor Christus zurück. Der Grundsatz der Nichtverletzung der Lebewesen, der auch in anderen indischen Religionen beachtet wird, ist für sie von höchster Bedeutung. Einige Anhänger dieser Religion führen ein Wanderleben, „nur mit der Luft bekleidet“.

 

Joseph Maria Abs, Indiens Religion, Bonn und Leipzig 1923, 51

 

Die Mitte des Yoga (Joch) ist die Meditation, die Integration und Verwandlung aller Seelenkräfte, der Weg zur Befreiung von allem, was den Menschen hindert, er selbst zu sein, schöpferisch zu wirken, überall das Leben in seiner Fülle zu fördern.

Dazu verhelfen Übungen (asana – der Sitz) im Hatha-Yoga. Das Sanskritwort haṭha bedeutet Kraft, Hartnäckigkeit. Es geht darum, zu hohe und zu niedrige Spannung auszugleichen und zur Mitte zu gelangen, also Überaktivität (Rastlosigkeit) und Antriebslosigkeit (Trägheit) gleichermaßen zu überwinden.

Der Bhakti-Yoga ist der Weg der Liebe und des Mitleids, durchdrungen von der Hingabe an Gott (bhakti) und der Vereinigung mit ihm.

 

Der Kapuziner und Indologe Joseph Maria Abs, Photographie von Robert Schumacher, Neukirchen (Saar), vermittelt durch Johannes Schwarz

 

Der Buddhismus ist zwar in Indien entstanden, von daher ist die Sprache seiner ursprünglichen Überlieferungen Sanskrit, aber seit dem 12. Jahrhundert nach Christus verschwand er in Indien immer mehr. Dieser Prozeß wurde durch die Schließung der buddhistischen Hochschulen forciert.

Als Beispiel sei die Plünderung und Zerstörung des Nālandā-Klosters im Jahre 1197 genannt, für die Muammad bin Batiyār (um 1160 bis um 1206) verantwortlich war. Dieses Kloster war ein Zentrum buddhistischer Lehre und Gelehrsamkeit gewesen.

Daher liegen uns heute die buddhistischen Texte nicht mehr in Sanskrit, sondern in Pāli (Text, Zeile) vor, einer mittelindischen Sprache, welche die Konsonantenverbindungen des Sanskrit in Doppelkonsonanten verwandelt. Zum Beispiel wird dharma, die Lehre, zu dhamma. Dharma ist Gesetz, Recht, Sitte, Ethik, Moral, Gesellschaftsordnung. Die Wurzel des Wortes ist dhr – halten, stützen, bewahren. Das Sanskrit-Wort nirvāna wird zu nibbāna. Nirvāna ist das „Auswehen“, der Austritt aus dem verhängnisvollen Kreislauf des Leidens (saṃsāra – beständiges Wandern, Umherirren).

Es wurden Versuche gemacht, die Pali-Texte ins Sanskrit zurückzuübersetzen. Diese Sprache wird als Hybrid-Sanskrit bezeichnet, da sie eine künstliche Rekonstruktion darstellt.

 

Der ursprüngliche Buddhismus wird als Theravāda, Schule der Ältesten, bezeichnet. Da in ihm die Laien nur wenig berücksichtigt sind, bildete sich die Richtung des Mahāyāna heraus, die sich als „Großes Fahrzeug“ im Unterschied zum Hīnayāna, dem „Kleinen Fahrzeug“, bezeichnete, da in ihm viele Menschen „befördert“ werden konnten.

Die dritte Hauptrichtung des Buddhismus ist das Diamantene Fahrzeug (vajrayāna), der Tibetische oder Tantrische Buddhismus, der okkulte Rituale „zusammenwebt“ (tan – weben).

 

 

Bibliographie

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·     Micheli, George, Der Hindu-Tempel. Baukunst einer Weltreligion, DuMont-Taschenbücher 268, Köln 1991.

Interkultureller Dialog

·     Déchanet, Jean-Marie (1906-1992), Yogin du Christ. La voie du Silence, Brügge 1956; Yoga für Christen. Die Schule des Schweigens, Übersetzung von Hermann Affolter, Zu uns komme Dein Reich, Luzern 1957.

·     Matus, Thomas, und Josef Wong, The Continuing Quest. Carrying forward the Contemplative and Prophetic Vision of Bede Griffith, Sankt Ottilien 2016.

·     Pániker (Panikkar) Alemany , Raimon (1918-2010), Blessed Simplicity. The Monk as Universal Archetyp, New York 1982; Den Mönch in sich entdecken, Übersetzung von Georg Tepe, München 1989.

·     Pániker Alemany , Raimon, The Rhythm of Being. The Gifford Lectures, Maryknoll, New York 2010.

·     Saux, Henri le (Swami Abhishiktananda; 1910-1973), Souvernirs dʼArunachala. Récit dʼun ermite chrétien en terre hindou, Lʼhomme du 8e jour, Paris 1978; Das Geheimnis des Heiligen Berges. Als christlicher Mönch unter den Weisen Indiens, Einleitung von Odette-Baumer-Despeigne und Bettina Bäumer, Übersetzung von Matthias Vereno, Freiburg im Breisgau 1989.

·     Smith, Jonathan Gordon, Advaita, Christianity and the Third Space. Abhishiktananda and Bede Griffiths in India, Oxford 2020.

Landeskunde und Kulturgeschichte

·     Abram, David, Devdan Sen, Nick Edwards, Mike Ford und Beth Wooldridge, Indien. Der Norden, Ostfildern 2000.

·     Abram, David, Devdan Sen, Nick Edwards, Mike Ford und Beth Wooldridge, Indien. Der Süden, Ostfildern 32006.

·     Ardeleanu-Jansen, Alexandra, Vergessene Städte am Indus. Frühe Kulturen in Pakistan vom 8.-2. Jahrtausend v. Chr., Mainz 1987 (Ausstellung in Aachen, München, Arnheim, Münster, Paris, Brüssel und Frankfurt).

·     Aubert, Hans-Joachim, Rajasthan und Gujarat mit Ausflügen nach Delhi, Agra und Khajuraho, Ostfildern 22007.

·     Gutschow, Niels, und Jan Pieper, Indien. Von den Klöstern im Himalaya zu den Tempelstädten Südindiens. Bauformen und Stadtgestalt einer beständigen Tradition, Köln 1981.

·     Keilhauer, Anneliese und Peter, Ladakh und Zanskar, Köln 21982.

·     Lo Muzio, Ciro, und Marco Ferrandi, India. Dalle origini ai Moghul, I dizionari delle civiltà, Mailand 2008.

·     Wagret, P., Indien und Nepal, Nagels enzyklopädische Reiseführer, Genf 1980.

·     Weihreter, Hans, Ladakh. Vergessene Feste. Botschaften im Fels, Graz 2010.

 

Persönliches Nachwort

Über meine Indienreise im Jahre 1986 habe ich hier berichtet. Ich reiste mit 4,5 kg Gepäck im Rucksack vier Wochen lang durch Indien und benutzte dafür eine Rundreise-Fahrkarte der indischen Eisenbahn. Ich begann mit dem Süden.

Indien ist ein lärmendes Land. So tat mir die Stille des Himalaya gut. Hier meditierte ich in einem buddhistischen Kloster.

In Bombay (Mumbai) stellte ich fest, daß indische Spezialisten im elektronischen Bereich weit fortgeschritten waren. Als ich in einem Vortrag in Deutschland sagte, wir könnten von Indien lernen, wurde mir entgegengehalten: „Wenn Sie zu Spenden für dieses arme Land aufgerufen hätten, wäre dies verständlich, aber wie können wir von denen lernen?“

Ich hatte Kontakt mit einer indischen Familie, die auf der Straße lebte. Auf zwei Ziegelsteinen stand ihr kleiner Kochtopf. Sie arbeiteten tagsüber in einer Wäscherei, hatten aber kein Zuhause. Sie waren schutzlos der Witterung ausgesetzt. Dies war besonders schwierig während des Monsuns.

Lastträger, Kastenlose, schliefen in ihren Lastkörben, damit ihr wichtigstes Mittel zum Erwerb nicht gestohlen würde.

Ich brauchte in Kalkutta eine halbe Stunde, um eine Brücke zu überqueren, nicht, weil sie so lang gewesen wäre, sondern weil sie vollständig von Fahrzeugen und Fußgängern verstopft war.

Dies ist die eine Seite Indiens. Andererseits ist es eine aufstrebende Wirtschaftsmacht.

Mein Schwerpunkt bei dieser Reise lag auf dem Studium des Jinismus (Jainismus), des Buddhismus und der verschiedenen Zweige des so genannten Hinduismus. Darüber hinaus interessierten mich die alte indische Kunst und die Archäologie.

Ich stellte fest, daß im reichen Norden Indiens Säkularisierung um sich griff, während im Süden zu dieser Zeit noch viel ursprüngliche Religiosität zu finden war. Ich bestieg barfuß einen heiligen Berg.

Der Benediktiner Jean-Marie Déchanet veröffentlichte 1956 sein Buch: „Yoga für Christen“, das 1957 ins Deutsche übersetzt wurde. Dies war mein erster Yogalehrer.

Seit 1968 übe ich Zenmeditation. Meine Lehrer waren: Willi Massa (1931-2001), Hugo Lasalle (Makibi Enomiya; 1909-1990), Karlfried Graf Dürckheim (Karl Friedrich Alfred Heinrich Ferdinand Maria Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin; 1896-1988) und Yamada Kôun (1907-1989).

Diesen beiden Übungswegen (Yoga und Zen) verdanke ich eine vergleichsweise gute körperliche Verfassung und eine religiöse Vertiefung.

Immer wieder wurde ich wegen dieser Übungen kritisiert. Es sei Selbsterlösung, ich würde Christus gegen das Nichts eintauschen, ich befände mich auf einem gefährlichen Irrweg, da es mir nicht um Erlösung, sondern um Erleuchtung ginge.

Diese Kritiker haben sich weder mit der christlichen Mystik noch mit indischen Religionen ernsthaft beschäftigt; denn sonst fänden sie erstaunliche Parallelen.

Es gab immer wieder Auseinandersetzungen, weil mystische Erfahrungsaussagen auf die peinlich feinjustierte Goldwaage einer andersgearteten und -orientierten Dogmatik gelegt und infolgedessen als häretisch eingestuft wurden. So kam es, daß der islamische Mystiker Al-Challadsch (al-Ḥallāğ) am 26. März 922 in Bagdad gekreuzigt wurde, weil er gesagt hatte: „Ich bin die (göttliche) Wahrheit.“

Es geht heute nicht an, die Mauern religiöser Unterscheidungen bis zum Himmel aufzutürmen, sondern es gilt, die Bereitschaft aufzubringen, einander zu verstehen, sich gegenseitig die Hand zu reichen, sich zu umarmen in Liebe und auch in der Erkenntnis eigenen Versagens. So ergeben sich Reinigung (κάϑαρσις kátharsis), Umkehr (μετάνοια metánoia), Versöhnung (καταλλαγή katallagē), Verklärung (μεταμόρφωσις metamórphōsis) und Vereinigung (ἕνωσις hénōsis).

In einem nächtlichen Gespräch sagte Christus zu Nikodemus:

„Wenn jemand nicht von neuem / von oben geboren wird (ἐὰν μή τις γεννηϑῇ ἄνωϑεν), kann er/sie das Königreich Gottes nicht schauen“ (Joh 3, 3).

 

 

© Dr. Heinrich Michael Knechten, Stockum 2025

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